Gilgenburg (Dabrówno)


Gilgenburg


Auf der von Wasser umgebenen und dadurch strategisch günstig gelegenen Landenge errichtete der Deutsche Orden zu Beginn des 14. Jahrhunderts eine Burg. Bereits vorher hatte es an gleicher Stelle zwei Befestigungsschanzen der Prußen gegeben.

In einer Urkunde der Christburger Komturei von 1316 wird der Ordensritter Beringer von Meldungen als Ordenspfleger des „Hauses Ilienburg“ erwähnt. Der Name leitet sich von prußisch ilga (lang) ab. Im Bereich der Burg siedelte der Orden deutsche Einwanderer an.
Die Siedlung entwickelte sich offenbar günstig, denn schon 1326 wurde ihr nach einem Bericht des Ordenschronisten Peter von Dusburg durch den Christburger Komtur Luther von Braunschweig das Stadtrecht verliehen.

Über „Ilienburg“, „Ilgenburg“ festigte sich Anfang des 16. Jahrhunderts der Name Gilgenburg.
Die Stadt wurde Sitz eines Vogts und eines Kammeramtes. Nahe der Grenze zu Polen gelegen, wurde die Stadt immer wieder in die kriegerischen Auseinandersetzungen des Ordens mit Polen hineingezogen.
Auf ihrem Wege zur Tannenbergschlacht von 1410 eroberten polnische Truppen zwei Tage zuvor am 13. Juli 1410 die Stadt und zerstörten sie zusammen mit der Burg.
1414 fielen die Polen erneut über die Stadt her, die danach so danieder lag, dass die Vogtei und das Kammeramt zum Ordenshof Vierzighuben verlegt werden mussten.
1440 schloss sich Gilgenburg dem gegen den Orden aufbegehrenden Städtebund „Preußischer Bund“ an, unterwarf sich aber während des Städtekrieges bald wieder dem Orden.
Durch den Krieg gegen Polen in Finanznot geraten, begann der Orden Städte als Ersatz für Söldnerlohn zu verpfänden.
So wurde auch Gilgenburg 1475 an den Söldnerführer Georg von Löben verpfändet.

Dies war jedoch nur Anfang einer Kette von Besitzwechseln, erst mit dem Erwerb der Stadt durch den Hauptmann Felix von Finckenstein am 24. April 1572 trat wieder Kontinuität ein.
Die Familie Finck von Finckenstein hielt den Besitz bis in das 20. Jahrhundert hinein.

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